| Pressemitteilung

Gesetzliche Rente nicht auf Pump stabilisieren

BVK: Generationenkapital muss durch Reform der privaten Altersvorsorge flankiert werden

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) sieht die heute (5.3.2024) bekanntgewordenen Pläne der Bundesregierung nur als ersten Schritt, die gesetzliche Rente über den Aufbau eines sogenannten Generationenkapitals an der Börse zu stabilisieren.

„Wir begrüßen zwar vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und Alterung der Gesellschaft jede Bemühung, die gesetzliche Rente zu stützen“, betont BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Aber wir sind etwas skeptisch, ob der Aufbau eines Kapitalstocks an der Börse diesem Ziel entspricht, zumal die 12 Milliarden, die dazu benötigt werden, schuldenfinanziert sind. Dabei weiß doch jeder Kapitalprofi, dass man Aktien nicht auf Pump erwerben sollte. Auch im Hinblick auf die Einhaltung der Schuldenbremse ist dieses Vorgehen problematisch.“

Zudem ist der für das Generationenkapital anvisierte Kapitalstock zu gering, um die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV), die jährlich rund 360 Milliarden betragen, dauerhaft zu stärken.

„Das Aktienkapital soll zudem erst ab 2036 die Ausgaben der GRV mindern“, sagt BVK-Präsident Heinz. „Ganz abgesehen davon, ob es sich bis dahin vermehrt hat, wird es zu spät sein, weil die große Belastungswelle durch die Verrentung der Millionen Babyboomer über die GRV hinweggerollt sein wird.“

Um die GRV auf ein solides Fundament zu stellen, sollten nach Ansicht des BVK vielmehr in moderatem Maße gleichzeitig das Renteneintrittsalter, der Beitragssatz und das Rentenniveau angepasst werden.

„Flankierend zur gesetzlichen Rente fordern wir außerdem seit Jahren die Reform und Stärkung der privaten und betrieblichen Altersvorsorge“, erklärt BVK-Präsident Heinz. „Hier haben wir der Politik in unserer sozialpolitischen Verantwortung zahlreiche Vorschläge unterbreitet, die die Riester-Rente entbürokratisieren, öffnen und renditestärker machen könnten. Damit könnten die Vorsorgesparer individuell mit dem für sie richtigen Produkt vorsorgen und somit Altersarmut vorbeugen.“